Wissenswertes: Hat dich schon mal der Hafer gestochen?

Hafer

Hat dich schon einmal der Hafer gestochen?

Natürlich ist das nur ein Sprichwort. Aber wenn man sich den Hafer genauer anschaut, versteht man, was gemeint ist. Hafer ist Ballaststoff-Power pur und trotzdem etwas aus der Mode gekommen und von Roggen, Weizen und anderen Getreidearten verdrängt worden. Als Flocken ist Hafer in vielen Müslimischungen zu finden und gilt zu Recht als unverschämt gesund. Hafer (Avena) gehört zur Familie der Süßgräser. Er ist reich an Nährstoffen und gedeiht auch unter schwierigen Bedingungen. Er zählt zu den jungen Getreidearten. Die ersten Aufzeichnungen stammen aus der Zeit um 3000 v. Chr. Damals nutzten die Ägypter den Hafer erstmals als Nutzpflanze. Vorher galt Hafer als Unkraut. Über das Mittelmeer gelangte der Hafer schließlich in unsere Breiten.

Hafer, Getreide

Wissenswertes über Hafer

Die Wirkungen von Hafer sind vielfältig. Durch seinen hohen Gehalt an Vitamin B1 und B6 kann Hafer die Stimmung aufhellen und die Nerven stärken. Deshalb wird Hafer unter anderem auch als traditionelles Hausmittel bei Wechseljahresbeschwerden und prämenstruellem Syndrom eingesetzt.

Bei Blutarmut durch Eisenmangel hilft er durch seinen hohen Gehalt an verwertbarem Eisen. Das enthaltene Biotin stärkt Haare, Haut und Nägel. Zink fördert die Wundheilung, hemmt Entzündungen und trägt zu einem gesunden Hautbild bei.

Hafer enthält viele Ballaststoffe wie Pektin und Zellulose. Das Besondere aber ist sein Gehalt an dem löslichen Ballaststoff Beta-Glucan: In einem Gutachten hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) 2009 bestätigt, dass dieser Ballaststoff aus Hafer den Cholesterinspiegel im Blut senkt. Beta-Glucan schützt die Darmschleimhaut und sorgt für einen besonders langsamen Anstieg des Blutzuckerspiegels, indem es den Nährstoffabbau im Körper verlängert. Beta-Glucan aus Hafer bindet außerdem überflüssige Stoffe wie Gallensäuren und fördert deren Ausscheidung.

Der wertvolle Ballaststoff ist in allen Haferprodukten enthalten, am meisten jedoch in der Haferkleie. Hafer hat außerdem einen hohen Gehalt an Eiweiß, Mineralstoffen, allen voran Magnesium, Phosphor, Eisen und Zink, und wichtigen Vitaminen wie B1, B6, B9 und K.

Verschiedene Studien belegen, dass der in Haferflocken enthaltene Ballaststoff Beta-Glucan den Cholesterin- und LDL-Spiegel wirksam senken kann.

Dies liegt zum einen daran, dass durch Beta-Glucan mehr cholesterinhaltige Gallenflüssigkeit ausgeschieden wird, wodurch weniger Cholesterin im Blut zirkuliert. Damit dieser Effekt eintritt, musst du ca. drei Gramm des Ballaststoffs verzehren (sind in zwei Portionen Haferflocken à 40 Gramm enthalten).

Eine weitere Erklärung für die positive Wirkung von Hafer auf den Cholesterinspiegel könnte aber auch darauf zurückzuführen sein, dass Beta-Glucan die Aufnahme von Fett und Cholesterin verlangsamt. Dies geschieht indem es die zu verdauende Masse mit Wasser bindet und so eine zähflüssige Lösung bildet.

Darüber hinaus hat eine Studie gezeigt, dass die in Haferflocken enthaltenen Antioxidantien in Kombination mit Vitamin C die Oxidation von LDL verhindern können. Die LDL-Oxidation kann zu Entzündungen in den Arterien führen, das Gewebe schädigen und dadurch das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen.

Aus Sicht der Chinesischen Ernährungslehre

Haferflocken geben Kraft und Ausdauer (Pferdefutter). Sie stärken die Abwehrkräfte, wirken bei Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Willensschwäche, Blutzuckerschwankungen und Stoffwechselschwäche. Sie beruhigen das Gemüt, wirken bei Schlafstörungen, Unruhe, Nervosität und Konzentrationsstörungen.

Hafer zählt zu den wichtigsten Getreidesorten in der chinesischen Ernährungslehre und gilt zudem als das Getreide mit der stärksten wärmenden Wirkung. Daher ist es vor allem in der kalten Jahreszeit ein unverzichtbarer Bestandteil einer gesunden Ernährung.

Die Ernährung nach der Chinesischen Ernährungslehre dient der Gesunderhaltung und der Harmonisierung der körpereigenen Heilungskräfte. Meine Rezepte sind kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose und Behandlung, sie erfüllen keine medizinischen Zwecke.

Hafer – wärmendes Getreide – unverzichtbar im Herbst und Winter

Genieße Hafer entweder ganz klassisch als Porridge mit Gewürzen, saisonalen Früchten und Nüssen oder reibe etwas Gemüse in den Haferbrei, um das Getreide pikant zu genießen. Und das nicht nur zum Frühstück. Geröstete Haferkörner lassen sich auch zu einem wohltuenden Tee aufkochen, der die Lebensgeister wecken soll.

ACHTUNG: Zeigt dein Körper jedoch so genannte Hitzesymptome, solltest du Hafer nur in kleinen Mengen zu dir nehmen und lieber auf Reis oder Dinkel zurückgreifen. Hitze im Körper äußert sich zum Beispiel durch Sodbrennen, Magenschleimhautentzündung, Pickel, schnelles Schwitzen oder auch Hitzewallungen in den Wechseljahren.

Kekse, Teller, Haferflocken

Ds Rezept für diese leckeren Haferkekse findest du in meinem neuen Kochbuch: MIKRONÄHRSTOFF-KÜCHE

Haferflocken – ein heimisches Superfood

Ganz leicht bekömmlich auch für absolute Vollkorn-Neulinge sind Flocken aus Hafer. Übrigens, ob zart oder kernig: Haferflocken sind grundsätzlich Vollkornkost und enthalten immer die Randschichten und den Keimling des Haferkorns. Den Unterschied macht nur die Konsistenz – die einen zergehen auf der Zunge, die anderen haben mehr Biss. Es ist also reine Geschmackssache, welche Flocken du nimmst, der Gehalt an Ballaststoffen ist bei beiden Hafer-Sorten gleich. Er liegt bei etwa 10,6 Gramm pro 100 Gramm Haferflocken. Nur bei den besonders leicht verdaulichen Instant-Flocken, die sich in Flüssigkeit auflösen, liegt der Ballaststoffgehalt etwas niedriger, sie bringen es auf „nur“ knapp 9 Gramm pro 100 Gramm Flocken.

Haferkleie – ebenfalls ein heimisches Superfood

Haferkleie wird wie Haferflocken aus dem Haferkorn hergestellt. Doch während Haferflocken aus dem ganzen Korn hergestellt werden, werden für die Kleie nur die äußeren Schichten und der Keimling verwendet. Und das macht sie zu einem echten – heimischen – Superfood, denn gerade in diesen Teilen des Korns stecken die meisten Nährstoffe. Haferkleie klingt zwar nicht so exotisch wie beispielsweise Quinoa oder Amaranth, aber sie hat keine langen Transportwege und ist sie im Gegensatz zu vielen anderen Superfoods in fast jedem Supermarkt zu einem günstigen Preis erhältlich.

Haferkleie ähnelt eher Hafermehl als Haferflocken, ist aber grobkörniger und wesentlich nährstoffreicher. Auch geschmacklich unterscheidet sie sich von ihren beliebten Verwandten. Sie schmeckt nussiger als herkömmliche Haferflocken. Und obwohl Haferflocken schon sehr nahrhaft und gesund sind, enthält Haferkleie noch viel mehr Vitamine, Mineralstoffe und vor allem Ballaststoffe.

Haferkleie enthält viele gesunde Inhaltsstoffe, die sich positiv auf dein Wohlbefinden auswirken. So enthält die Haferkleie viele wichtige Mineralstoffe und Vitamine. Bereits drei Viertel des Tagesbedarfs an Vitamin B1 werden durch den Verzehr von Kleie gedeckt. Außerdem enthält sie nennenswerte Mengen an Eisen, Mangan, Selen und Magnesium. Auch Zink und andere wichtige B-Vitamine sind in geringen Mengen enthalten. Und sie hat einen sehr hohen Eiweißanteil von 14,5 Gramm pro 100 Gramm Kleie.

Besonders wertvoll ist die Haferkleie aber wegen ihrer Ballaststoffe. Sie enthält doppelt so viele Ballaststoffe wie Haferflocken, die ebenfalls aus Haferkörnern hergestellt werden. Ballaststoffe sind wichtig für eine gesunde Verdauung. In 100 Gramm Haferkleie sind etwa 15 Gramm dieser verdauungsfördernden Stoffe enthalten. Vor allem der Ballaststoff Beta-Glucan ist, wie bereits erwähnt, in großen Mengen in dem Superfood enthalten. 100 Gramm Haferkleie enthalten etwa 8 Gramm Beta-Glucan, doppelt so viel wie Haferflocken.

Also ran an den Hafer oder die Haferkleie 🙂 . Oder wie wär’s mit einer Haferkur? Eine Haferkur ist ein altbewährtes Hausmittel, um den Blutzuckerspiegel zu senken und der Insulinresistenz entgegenzuwirken.

Mein Tipp für DICH:

Wenn du morgens gerne Porridge oder Müsli isst, dann kaufe keine fertig gemischten Müslis, in denen oft viel Zucker versteckt ist. Kaufe dir Haferflocken, verschiedene Nüsse (z.B. Walnüsse, Mandeln, Cashewkerne, Kürbiskerne usw.) und Trockenfrüchte (z.B. Aprikosen, Rosinen, Datteln, Pflaumen, Kokosraspeln usw.) und stelle dir deine eigene Mischung zusammen. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Hafer-Porridge – ein Power-Frühstück aus heimischen Zutaten

Hafer ist also ein hervorragender Energiespender. Nicht umsonst sagt der Volksmund, dass Menschen mit großem Tatendrang „vom Hafer gestochen“ sind. Hafer wird vor allem in der süßen Küche verwendet, zum Beispiel für Frischkornbrei, Porridge oder Haferschleim. Aber auch in der pikanten Küche findet er immer mehr Verwendung.

Hier das Rezept für einen klassischen Haferflocken-Porridge mit Rote-Bete-Apfel-Kompott, der sich wunderbar (nicht nur) für die kalte Jahreszeit eignet.

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