Wissenswertes: 6 Praktische Tipps für die Küchenorganisation bei deiner Ernährungsumstellung
Heute Morgen habe ich im Radio eine Werbung gehört: „Ich stelle meine Ernährung um, die Chipstüte steht nicht mehr rechts, sondern links vom Computer“. So kann man seine Ernährungsumstellung auch gestalten, aber ich glaube, wenn man von Ernährungsumstellung spricht, hat man etwas anderes im Kopf.
Als ich vor über 15 Jahren meine Ernährung umgestellt habe, war ich in der Situation, in der sich viele Frauen heute befinden: Beruf und Kinder, der Tag muss immer gut organisiert sein. Da ist man als Frau gefordert. Man braucht schon eine gute Portion Motivation und Disziplin, um in so einer Lebensphase die Ernährung umzustellen. Denn eine Umstellung bedeutet, dass man alte Gewohnheiten aufgeben und neue Routinen entwickeln muss. Für mich musste damals alles schnell gehen und ohne großen Aufwand umsetzbar sein. Es war eine Zeit, in der ich mehr funktionierte als lebte.
Schritt für Schritt
Die größte Hürde bei der Ernährungsumstellung war für mich, dass mir die ganzen Dinge und Vorbereitungen, das „spezielle“ Einkaufen zu aufwendig erschienen. Ich habe dann beschlossen, mich bei einem Workshop inspirieren zu lassen. Nach dem Wochenende bin ich nach Hause gefahren und habe angefangen, meine Küchenschränke auszuräumen und von heute auf morgen meine Ernährung umzustellen – radikales Feng Shui. Inzwischen rate ich meinen Kundinnen, die Umstellung Schritt für Schritt zu machen, denn jeder kleine Schritt ist wie ein Dominostein, der eine Kette von neuen Steinen auslöst….
Kleine Dinge zu verändern kann sehr befriedigend sein. Neben der Zeitersparnis gewinnt man gleichzeitig an geistiger Fitness, da im Kopf eine neue “Gedankenbahn” entsteht.
6 Praktische Tipps zur Organisation in deiner Küche bei deiner Ernährungsumstellung
Meine effektivsten kleinen Schritte:
1. Ohne Plan hast du keinen Plan
Erstelle jeden Tag eine To-Do-Liste und schreibe die nächste Einkaufsliste dazu. Ich habe immer eine Liste in der Küche, und sobald ich etwas einkaufen muss, schreibe ich es auf. Du kannst die Liste auch in deiner Stoppuhr oder auf deinem Handy haben – was immer dir am besten gefällt. Ich mache das schon seit vielen Jahren und es ist zu einer Routine geworden, die mir hilft, den Überblick zu behalten. Es ist sehr praktisch, weil ich nichts mehr vergesse (Einkaufszettel auf dem Küchentisch😊) und mir unnötige Wege und Fehlkäufe erspare.
2. Körner, Samen, Hülsenfrüchte oder getrocknetes Obst über Nacht einweichen
Ein sehr wichtiger Punkt in einer gesunden Vollwertküche und bei den meisten, der heutigen Rezepte mit echten Lebensmitteln, unerlässlich. Je nachdem, was ich am nächsten Tag kochen möchte, hilft das Einweichen, die Verdauung dieser Zutaten zu erleichtern und die Kochzeit zu verringern. Das Einweichwasser wird in jedem Falle weg geschüttet (!) und die eingeweichten Lebensmittel mit frischem Wasser gekocht.
Du kannst zum Beispiel Vollkornreis und Kichererbsen oder Gerste von Samstag auf Sonntag einweichen. Am Sonntag für einige Tage der Woche vorkochen und im Kühlschrank lagern. Somit sparst du dir Zeit in der Woche, wenn es einmal schneller gehen muss, eine gesunde Mahlzeit zuzubereiten. Auch die Chia Samen weiche ich abends für den Porridge des nächsten Tages ein. Dadurch bekommen diese kleinen Körnchen eine gallertartige Konsistenz, welche weich und somit gut mixbar werden. Das Gel wirkt sich äußerst verdauungsfreundlich auf deinen Darm aus.
3. Den Einkauf vom Markt gleich verarbeiten
Auf dem Markt gekauftes Gemüse wasche und putze ich nach Möglichkeit sofort und lagere es für die Gerichte der nächsten 2-3 Tage in Portionsbeuteln im Kühlschrank. Es gibt die Möglichkeit, gleich fertig gewaschene Salate oder Gemüse zu kaufen, das würde ich nur als Notlösung machen, denn hier fällt unnötig viel Plastik an. Außerdem kaufe ich nicht mehr, als was in 3-4 Tagen verzehrt werden kann, um Verderben zu vermeiden. Ausnahme hier ist das Lagergemüse wie Kartoffeln und Zwiebeln, aber auch Kohl.
4. Vorräte anlegen
Wenn in deinem Kühlschrank gähnende Leere herrscht und dein Vorratsregal außer einer angebrochenen Packung Cornflakes nicht viel zu bieten hat, kannst du keine gesunde Mahlzeit zubereiten. Mit Vorräten sind nicht Schokoladenriegel gemeint, sondern Grundnahrungsmittel, aus denen du dir schnelle Gerichte zubereiten kannst. Zum Beispiel Pseudogetreide – Quinoa, Amaranth, Reis – und Hülsenfrüchte. Ich habe immer getrocknete Kichererbsen, getrocknete dicke Bohnen und rote oder gelbe Linsen im Haus. Ebenso bevorrate ich immer eine Auswahl an Nüssen, Samen und Trockenfrüchte. Diese Lebensmittel sind lange haltbar und lassen sich daher auch in größeren Mengen gut lagern.
5. Gewürze und Kräuter
Gesunde Malzeiten leben vom reichlichen Angebot an Gewürzen und Kräutern. Aus diesem Grunde habe ich ein Grundsortiment: Meer- oder Steinsalz, Pfeffer, Kardamom, Kreuzkümmel (Cumin), Kurkuma, Basilikum, Oregano, Thymian, Minze, Paprika, Zimt und Vanille immer vorrätig. Frische Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Basilikum oder auch Thai Basilikum kannst du im Sommer im Garten oder auf dem Balkon pflanzen und im Winter im Topf auf der Küchenfensterbank.
Viele Gewürze und Kräuter werden in der chinesischen Ernährungslehre verwendet, um die Verdauung zu fördern und die Aufnahme von Nährstoffen zu verbessern. Ingwer, Fenchel und Kardamom sind Beispiele für Gewürze, die die Verdauung fördern können. Gewürze und Kräuter sind also nicht nur für den Geschmack, sondern auch für das Wohlbefinden sehr wichtig.
6. Getreide- oder Nussmilch
Getreide- oder Nussmilch kannst du ganz einfach selbst herstellen. Bei mir gibt es zur Zeit hauptsächlich Mandelmilch. Ich mache meine Mandelmilch (korrekt muss es Mandeldrink heßen) immer für ein paar Tage. Ein Liter reicht für ein paar Tage. Wie viel du zubereitest, hängt von der Anzahl der Personen in deinem Haushalt und vom Verbrauch ab. Du kannst auch 2 oder 3 Liter auf einmal zubereiten. Die Zubereitung geht schnell und dauert etwa 10 Minuten pro Liter. Auf diese Weise kannst du auch Reis-, Hanf- oder Hafermilch herstellen. Wie das geht, zeige ich dir gerne in einem meiner nächsten Beiträge. …. Übrigens stelle ich meine Getreide- oder Nussmilch selbst her, weil ich dann weiß, was drin ist und sie wesentlich billiger ist als die gekauften Varianten.
Zusammenfassend:
Schreibe dir regelmäßig einen Einkaufsliste – simpel, aber wichtig!
Bereite so viel wie möglich vor, bevor du mit dem eigentlichen Kochen startest: Räum deine Arbeitsflächen frei, stell alle Töpfe, Pfannen, Zutaten und Gewürze bereit, die du benötigen wirst. Bereite Zwiebeln, Gemüse und Hülsenfrüchte so weit vor, dass du sie anschließend nur noch in die Pfanne bzw. den Topf geben musst. Das macht jeder Spitzenkoch, dort nennt man es „Mise en Place“.
Verarbeite deinen Einkauf möglichst noch am gleichen Tag.
Achte darauf eine gute Auswahl an Gewürzen und Kräutern im Hause zu haben.
Lege dir Vorräte von haltbaren Lebensmitteln an.