Serie: Im Rhythmus der Jahreszeiten leben und essen – Herbst

Herbstgemüse, Kohl, Spitzkohl, Steckrübe, Kürbis, Pastinae, Rote Bete, Schwarzwurzel

Serie: Im Rhythmus der Jahreszeiten leben und essen – Herbst


Inklusive 10 Tipps zur Stärkung deiner Abwehrkräfte – oder wie du erkältungsfrei durch den Herbst kommst

Wenn der Sommer zu Ende geht und die Tage immer kürzer werden, stehen wir vor einem wichtigen Übergang: dem Wechsel von Sommer zu Herbst. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) spielen die natürlichen Zyklen eine zentrale Rolle und dieser Jahreszeitenwechsel hat eine besondere Bedeutung für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden.

Die Fünf Wandlungsphasen in der TCM: Sommer und Herbst

Die Traditionelle Chinesische Medizin sieht die Natur als Zusammenspiel der fünf Elemente oder Wandlungsphasen: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Jeder dieser Phasen sind bestimmte Organe, Gewebe und Energien zugeordnet. Der Sommer gehört zur Feuerphase, der Herbst zur Metallphase. Dieser Übergang symbolisiert nicht nur eine Veränderung in der Natur, sondern auch eine Veränderung in unserem Körper und Geist.

Die Bedeutung des Sommers
Der Sommer steht für Ausdehnung, Aktivität und Helligkeit. Unsere Energie und unser Geist sind in dieser Zeit besonders nach außen gerichtet. Die Hitze des Sommers beeinflusst den Herzmeridian und die Herzfunktionen. Deshalb ist es wichtig, sich im Sommer ausreichend zu erholen, um Überanstrengungen zu vermeiden. Tipps zur Ernährung im Sommer findest du am Ende des Artikels.

Übergang zum Herbst
Der Herbst, die Zeit des Metallelements, bringt eine Verlangsamung der Energie mit sich. Die Natur bereitet sich darauf vor, zur Ruhe zu kommen. In dieser Phase sind die Lunge und der Dickdarm die dominierenden Organe. Die Lunge kontrolliert die Atmung und den Energiefluss, während der Dickdarm für die Ausscheidung von Schlackenstoffen zuständig ist.

Die Tage sind jetzt deutlich kürzer, morgens ist es oft schon recht frisch und tagsüber kann es noch sommerlich warm werden. Vor uns liegen (hoffentlich) viele schöne Herbsttage, vielleicht sogar ein goldener Oktober. Das Licht wird weicher, die Farben erscheinen wärmer, der typische Herbstnebel steigt auf. Die Natur zeigt ihren üppigen Farbenreichtum in Rot, Orange und Violett.

Jetzt sind die dunkelvioletten Holunderbeeren und die braunen Haselnüsse reif. Zeit, den Holundersaft für Herbst und Winter zu kochen. Zeit für die Ernte der heimischen Äpfel und der letzten Pflaumen. Diese Herbstäpfel sind bis März, April haltbar und den ganzen Winter über erhältlich. Es ist also nicht notwendig, im Winter und zu Beginn des Frühlings auf Importe aus Übersee zurückzugreifen. Als nächstes beginnt die Erntezeit für Mais, Walnüsse, Sonnenblumen und Weintrauben.

Hast du schon Federweißen getrunken, mit einem herrlich saftigen Zwiebelkuchen dazu? 

Gluten- und laktosefreier Zwiebelkuchen

Die Energie wendet sich nach innen

In der Natur ziehen sich im Herbst die Säfte der Pflanzen in den Stamm und die Wurzeln zurück. Die Pflanzen gehen in eine Ruhephase über. Die Blätter beginnen auszutrocknen, verfärben sich, welken und fallen zu Boden. Ein Stück Natur stirbt. Aber es wird nicht nur geerntet, sondern auch neue Saat ausgebracht: Winterroggen und Wintergerste. Daran sollten wir uns ein Beispiel nehmen und die langen Abende zu Hause in Ruhe genießen. Der Herbst ist auch für uns Menschen eine Zeit, in der das Trennen von Wichtigem und Unwichtigem, das Loslassen, Wertschätzen und Rückbesinnen eine große Rolle spielen sollte.

Mit dem nasskalten Wetter wird der Herbst für viele leider auch zur Erkältungszeit. Wusstest du, dass du mit der richtigen Ernährung deine Abwehrkräfte für die kommende nasskalte und virenreiche Zeit stärken kannst?

 

Zehn Tipps zur Stärkung deines Immunsystems, die du gleich umsetzen kannst:

Tipp 1:
Esse ein warmes Frühstück: morgens mit etwas Warmem zu beginnen, gibt deinem Körper von Anfang an die nötige Energie, um den ganzen Tag über möglichst lange aktiv zu sein. Ein warmes Müsli ist für deinen Körper viel leichter zu verdauen. Einen Motor deines Autos startest du auch nicht gleich mit Vollgas. Durch das Aufwärmen müssen die Verdauungsorgane nicht gleich am Morgen auf Hochtouren arbeiten. Wie wäre es zum Beispiel mit einem leckeren Hirseauflauf mit Birnen ?

Hirseauflauf mit Birnen – Hustenlöser zum Genießen

Tipp 2:
Esse mehrere Male pro Woche Karotten, Kürbis oder Pastinaken! Am besten gekocht oder als Suppe. Diese Herbstgemüse stärken deine Abwehrkräfte und deine Lunge. Sie helfen auch, wenn es dich schon erwischt hat – bei Halsschmerzen und Husten.

Tipp 3:
Iss öfter mal Datteln, aber nicht mehr als eine Handvoll pro Tag. Datteln stärken auch dein Immunsystem. Achte auf gute Qualität, also weiche, saftige Früchte, die du oft in der Obst- und Gemüseabteilung findest. Übrigens: Datteln beruhigen auch das Herz und helfen so bei Schlafstörungen!

Tipp 4:
Iss/trinke mindestens einmal pro Woche eine Kraftbrühe. Sobald es im September kühler wird, kannst du damit beginnen, spätestens ab Mitte Oktober solltest du die Menge auf zwei bis drei Mal pro Woche erhöhen. (siehe auch Mein Tipp für DICH).

Kraftbrühen - Wohltat für Körper und Seele
Kraftbrühe

Tipp 5:
Stärke deine Lungenenergie. Die Lunge mag es feucht. Deshalb solltest du in der beginnenden Heizperiode auch in den Räumen für ausreichend Feuchtigkeit sorgen. Befeuchte die Luft mit Wasserspendern am Heizkörper oder einem Zimmerspringbrunnen. Bei der Ernährung solltest du auf kühlende Lebensmittel wie Milchprodukte und Südfrüchte (Zitrusfrüchte, Bananen, Ananas, Kiwi, Mango) verzichten. Greife dafür zur heimischen Birne, denn damit stärkst und befeuchtest du deine Lungen.

Tipp 6:
Ingwertee, aber in Maßen! Frischer Ingwer ist scharf und schweißtreibend. Im Anfangsstadium einer Erkältung ist das gut, denn so öffnen sich die Poren an der Körperoberfläche und die Krankheitserreger werden buchstäblich ausgeschwitzt. Auch der heimsiche Lindenblütentee eignet sich hervorragend.

Achtung: Dies gilt nur für den Beginn einer Erkältung, wenn typische Symptome wie Schüttelfrost, Kälteempfindlichkeit, Nackensteifigkeit und leichtes Fieber vorhanden sind. Bei hohem Fieber, starkem Durst und Schwitzen sowie bei Infektionskrankheiten (Mandelentzündung etc.) darf dieser Tee nicht mehr getrunken werden!

Ingwertee:
3 dicke Scheiben frischer Ingwer
6 Gramm Süßholz
3-6 Datteln
Die Gramm-Angaben entsprechen einer Tagesdosis. Überbrühe sie mit ½-1 Liter kochendem Wasser und trinke den Tee über den Tag verteilt.

Tipp 7:
Achte auf deinen Darm – dort sitzt gut 80 % deiner Immunabwehr! Die Verdauung ist die Wurzel der Gesundheit – also achte auf sie! Bei Verdauungsproblemen wie Blähungen etc. hilft es, mehr gekochte Mahlzeiten zu essen (mindestens 2-mal täglich). Versuche Brotmahlzeiten und Süßigkeiten durch Suppen und „natursüße“ Speisen wie Kompott zu ersetzen und du wirst sehen, wie dein Darm es dir dankt. Besonders ein warmes Frühstück (siehe Tipp 1) wärmt von innen und stärkt deine Verdauung und dein Immunsystem.

Tipp 8:
Achte auf ausreichenden und erholsamen Schlaf! Weniger als 7 Stunden Schlaf schwächen auf Dauer dein Immunsystem. Menschen mit Autoimmunerkrankungen brauchen oft sogar 8-9 Stunden Schlaf. Also: Gehe regelmäßig vor Mitternacht ins Bett (optimal im Herbst und Winter ist zwischen 22 und 23 Uhr) und achte auf einen gesunden Schlaf!

Tipp 9:
Geh raus und bewege dich! Am besten jeden Tag, und es muss nicht lange dauern – 15 Minuten reichen! Wie wär’s mit Gartenarbeit, die letzte Bahnhaltestelle auf dem Weg zur Arbeit zu Fuß gehen oder einen Herbstspaziergang machen und die Farbenpracht der Natur genießen? Übrigens: Auch wenn es kalt ist, solltest du vor die Tür gehen – gerade die kalte Luft wirkt abhärtend und stärkt deine Abwehrkräfte!

Tipp 10:
Eigentlich ist es eine Selbstverständlichkeit: Schutz vor äußerer Kälte durch entsprechende Kleidung. Doch gerade im Spätsommer sieht man immer wieder Menschen, die zu leicht bekleidet sind. In der Übergangszeit vom Sommer zum Herbst empfiehlt sich der Zwiebellook (Modewort: „Layering“), denn morgens kann es noch recht kühl sein, während es sich im Laufe des Tages durchaus auf sommerliche Temperaturen erwärmen kann.

Fazit:

Im Herbst geht es vor allem darum, den Körper zu stärken und zur Ruhe zu kommen! So erhält man sich Energie und Lebensfreude. Ernährungstechnisch geht es darum, den Körper zu stärken, ihn von innen zu befeuchten (Krankheitserreger fühlen sich im Trockenen – Heizungsluft!) und so Infektionen abzuwehren. Psychisch geht es darum, sich Ruhe zu gönnen und in sich zu gehen. Besonders wichtig für den Körper ist auch ausreichende Bewegung (am besten an der frischen Luft). Wie immer gilt: Körper und Seele sind eine Einheit.

In diesem Sinne gib dir die Möglichkeit, das Vergangene fallen zu lassen wie die Blätter von den Bäumen. Es liegt eine unglaubliche Schönheit in der Herbstzeit und der Besinnung auf das Wesentliche – ich hoffe, du kannst diese Zeit für dich nutzen und die zauberhaften Momente des Herbstes genießen.

Mein Tipp für DICH:

Kraftsuppe: Die Suppe kannst du entweder zum Frühstück trinken, in der Thermoskanne mit ins Büro nehmen oder abends vor dem Schlafengehen trinken.

Achtung: Beim Essen/Trinken der Kraftsuppe solltest du nicht ins Schwitzen kommen! Das ist ein Zeichen, dass du zu erwärmende Zutaten für deine Konstitution verwendest hast (z.B. zu scharfe Gewürze, zu viel Knoblauch oder Lauch).

 

Hinweis: Diese Maßnahmen und Empfehlungen dienen der Gesundheitspflege und stellen keine Heilbehandlung dar. Dementsprechend ist die Ernährungsberatung kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose und Behandlung.

Wenn du dir nicht sicher bist, wie deine optimale Ernährung im Herbst oder das ganze Jahr über aussehen sollte, unterstütze ich dich gerne mit einer persönlichen Beratung, vereinbare einen Termin für ein
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