Wissenswertes: Fermentierten – lohnt sich der Aufwand…
und macht es Sinn?
Oder ist Fermentieren wieder so eine Modeerscheinung, die man nicht unbedingt mitmachen muss?
Mit dem Thema Fermentieren bin ich Weihnachten 2014 das erste Mal in Form eines Buches in Kontakt gekommen. Ich habe ein wenig darin gelesen und dachte: Ja, das sollte ich mal ausprobieren. Habe das Buch beiseitegelegt und wie es manchmal (bei mir) so ist, hat es noch fast 1½ Jahre gedauert bis ich meine ersten Versuche gestartet habe. Zu der Zeit wurde um das Fermentieren auf der anderen Seite des Atlantiks schon ein ziemlicher Hype gemacht. Fermentieren hat übrigens in vielen Kulturen dieser Erde eine lange Tradition. Auch in unseren Breitengraden war fermentiertes Gemüse lange ein wichtiger Bestandteil der Wintervorräte. Hierdurch war die Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sowie lebendigen Bakterienkulturen sichergestellt.
Die Fermentation ist eine der ältesten Konservierungsmethoden für Gemüse. Das Besondere an der Fermentation ist, dass das Gemüse nicht erhitzt wird und somit alle Nährstoffe erhalten bleiben. Durch den Gärungsprozess entstehen zudem Milchsäurebakterien, die besonders gesund für den Darm sind! Fermentiert wurde und wird aber nicht nur Gemüse sofern auch Tee, Milch, Fisch, Fleisch. Ebenso ist die Herstellung von Bier, Wein und Whiskey ein Fermentierungsprozess. Durch Fermentierung werden bei Tee, Kakao und Kaffee die Gerbstoffe abgebaut. Die Herstellung von Käse und Joghurt geschieht durch Fermentierung. Und nicht zu vergessen Sauerteigbrot.
Fermentieren macht aus einem Naturprodukt ein
hochwertiges Lebensmittel
Fermentiertes Gemüse gibt es selten zu kaufen
Das bekannteste fermentierte Gemüse ist wahrscheinlich Sauerkraut, durch Milchsäuregärung konservierter Weißkohl. Leider kennen heute viele Menschen nur noch das Sauerkraut, welches meist als Konserve angeboten wird, und da ist keinerlei Lebendigkeit mehr enthalten, dieses Sauerkraut pasteurisiert, also nicht mehr roh ist. Deshalb enthält es auch keine nützlichen Eigenschaften mehr. Im Handel ist fermentiertes Gemüse leider selten geworden.. Manche Naturkostläden, Feinkostgeschäfte oder Hofläden bieten noch frisches rohes Sauerkraut an (in der Kühlung schauen).
Du kannst fermentiertes Gemüse aber auch selbst herstellen. Das Ergebnis sind hochwertige Produkte, die du in dieser Qualität nirgends kaufen kannst. Produkte, mit denen du deine Gesundheit unterstützen und dein Leben verlängern kannst.
Ein Webinar hat mich schließlich motiviert es zu versuchen, weil dort sehr anschaulich beschrieben wurde wie einfach es letztendlich ist. Gesagt, getan und wenn ich etwas mache, dann gleich zu 100%. D.h. ich habe mir einen Scoby (Symbiotic Culture Of Bacteria and Yeast. ) für Kombucha und Kefirkristalle im Internet bestellt und Gemüse besorgt. Ich habe mit Spitzkohl begonnen.
Dann brauchte ich noch die erforderlichen Gefäße – Infos hierzu findest im Rezepteteil – und los ging’s. Wobei ich dir raten würde eines nach dem anderen zu testen 🙂 . An einfachsten ist mit dem fermentieren von Gemüse zu beginnen.
Ich bin dann zeitgleich mit allem drei, also Kombucha (Anleitung findest in meinem Kochbuch), Kefir und fermentiertem Gemüse gestartet. Hier gleich eine Warnung, wenn dein Darm nicht an Fermentiertes gewöhnt ist, dann fange langsam an, sonst ist Highlife in deinem Darm und die Party die deine Bakterien feiern, kann sich in SEHR unangenehmen Blähungen äußern… Langsam anfangen kann durchaus heißen mit einem Teelöffel Kombucha oder Kefit und mit einer kleiner Gabel voll fermentiertem Gemüse. Und dann kannst du nach und nach die Menge steigern.
Von dem Kefir bin ich recht schnell wieder abgekommen, weil es mir vom Bauchgefühl her zu viel war jeden Tag ein Glas davon zu trinken und ich mich zudem sträube H-Milch zu verwenden, die in diesem Fall erforderlich ist.
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Fermentieren von Gemüse
Es muss nicht Weißkohl sein, grundsätzlich kannst du jedes Gemüse fermentieren. Probiere einfach aus was dir schmeckt.
Welche Vorteile hat fermentiertes Gemüse?
Durch die Milchsäuregärung wird das Gemüse ohne Einwirkung von Hitze konserviert, so dass alle Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme erhalten bleiben. Aber nicht nur das: Viele werden dadurch sogar besser vom Körper aufgenommen, und auch die Mikroorgansimen darin sind sehr gesund.
Fermentation
- erhält B- und C-Vitamine und macht sie leichter für deinen Körper aufnehmbar
- fördert deine Verdauung
- erleichtert die Aufnahme bestimmter Nährstoffe über die Darmwand
- macht chemische Konservierungsmittel überflüssig
- und unterstützt dein Immunsystem
Weitere Tipps und Informationen zum Thema 4 einfache Strategien für einen gesunden Darm und 12 Gründe deinen Darm zu putzen findest du wenn du auf die Links klickst!
Lebendige Nahrung für einen gesunden Darm
Fermentiertes Gemüse ist ein lebendiges Lebensmittel (hier trifft der Begriff auch mal wirklich zu), das natürliche Enzyme und aktive Milchsäurebakterien enthält. Beides sehr wichtig für die Gesundheit unseres Darms und unsere allgemeine Gesundheit. Sie schaffen ein gesundes ausgewogenes Milieu in deinen Verdauungsorganen und bringen dein Mikrobiom in Balance. Ein großer Teil unseres Immunsystems befindet sich im Darm. Wenn der Darm gesund ist, haben unwillkommene Eindringlinge wie schädliche Bakterien, Parasiten und Pilze, aber auch viele chronische Krankheiten keine Chance mehr.
Die aktiven nützlichen Mikroorganismen in fermentiertem Gemüse können daher bei zahlreichen Verdauungs- und Gesundheitsstörungen außerordentlich hilfreich sein. Candida (Darmpilzbefall), Magengeschwüre, Colitis ulcerosa (chronisch-entzündliche Darmerkrankung), Koliken, eine Vielzahl von Lebensmittelallergien, Blasenentzündung oder vaginale Pilzinfektionen sind einige der zahlreichen Einsatzgebiete dieser nützlichen Bakterien.
Vorteil: Unkontrollierter Appetit verschwindet
Wenn die schädlichen Mikroorganismen in unserem Darm dominieren, entwickeln wir oft unkontrollierte Gelüste auf bestimmte – meist ungesunde – Lebensmittel wie Süßigkeiten oder Chips. Wer vermehrt rohes, fermentiertes Gemüse oder andere fermentierte Lebensmittel in seinen Speiseplan einbaut, wird bald feststellen, dass diese unangenehmen Gelüste mit der Zeit verschwinden.
Vitamine und Phytonährstoffe
Fermentierte Lebensmittel haben auch einen sehr hohen Gehalt an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen. Phytonährstoffe werden auch als sekundäre Pflanzenstoffe bezeichnet. Dabei handelt es sich um natürliche bioaktive Substanzen, die nur in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen und in unserem Körper antioxidative, immunstimulierende und gerinnungshemmende Wirkungen entfalten. Mit diesen Eigenschaften wirken sie den Haupttodesursachen unserer Zeit wie Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegen.
Fazit
Es lohnt sich mit dem Fermentieren zu beginnen und es Schritt für Schritt in den Alltag zu integrieren. Übrigens mein nächster Versuch ist Wasserkefir, ich werde berichten.