Serie: Im Rhythmus der Jahreszeiten leben und essen – Sommer

Serie: Im Rhythmus der Jahreszeiten leben und essen – Sommer

Das Geheimnis der Gesundheit liegt im Leben und Essen im Einklang mit den Jahreszeiten. Der Einklang mit den natürlichen Zyklen unserer Erde und den damit verbundenen himmlischen Kräften (Sonne, Mond, Planeten) ist eine wichtige Grundlage der traditionellen chinesischen Medizin, der ayurvedischen Medizin, der tibetischen Medizin und vieler anderer traditioneller Kulturen. Ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, wir sind untrennbar mit der Erde und ihren magischen Zyklen verbunden.

Leider führt unser heutiges Leben dazu, dass wir von diesen Rhythmen getrennt sind. Unregelmäßige Schlafzyklen, Flugreisen, künstliches Licht und moderne Technologien beeinflussen Hormone, Neurotransmitter, Emotionen und vieles mehr in unserem Körper.

Eine Zusammenfassung der Tipps um im Rhythmus des Sommers zu essen findest du am Ende des Artikels.

Wohlgefühl Remium

Wie verbinden wir uns wieder mit den natürlichen Rhythmen der Jahreszeiten?

Betrachte für einen Moment die Qualität des Lichts der Sonne im Sommer und im Winter. Im Sommer scheint die Sonne direkt über unseren Köpfen, während sie im Herbst und Winter auf der Nordhalbkugel langsam nach Süden und auf der Südhalbkugel nach Norden sinkt. Jedes Jahr wandert die Sonne über den Horizont. Unsere Lebenskraft (Qi) und unsere Verdauungskraft sind nur zwei von vielen Bereichen unseres menschlichen Körpers, die von dieser Wanderung der Sonnenstrahlen tief beeinflusst werden. Unsere Verdauungskraft ist im Sommer auf leichte, erfrischende Kost eingestellt und im Winter, wenn die Nächte länger sind als der Tag, auf warme, gekochte Speisen, Suppen und Brühen.

Wenn wir beginnen, die Jahreszeiten und ihre jeweiligen Qualitäten zu verstehen und unsere Lebens- und Essgewohnheiten wieder danach auszurichten, machen wir einen großen Schritt in Richtung Wohlbefinden und Gesundheit. Das Thema saisonale Lebensmittel findet sich immer öfter in Publikationen wieder und ein Leben im Rhythmus der Jahreszeiten zeigt deutlich, warum dieses Thema so wichtig ist.

 

Saisonkalender für Juni, Juli und August

 

Jede Jahreszeit hat ein vorherrschendes Element, Körperorgane, die du gezielt unterstützen kannst. Du kannst dich selbst nähren, indem du saisonale Lebensmittel isst, bestimmte Zubereitungsarten anwendest und das Ganze mit Gewürzen und Kräutern abrundest. Begleite mich auf dieser magischen Reise, die die alten Geheimnisse des Lebens im Rhythmus der Jahreszeiten nutzt, um optimale Gesundheit und Wohlbefinden in deinem Alltag zu erreichen. Zu diesem Zweck werde ich im Laufe des Jahres auf die verschiedenen Jahreszeiten eingehen. Ich beginne mit dem Sommer.

 

Feiere den Sommer im Inneren wie im Äußeren

Nach unserem westlichen Kalender beginnt der kalendarische Sommer mit der Sommersonnenwende. Nach meteorologischer Definition beginnt der Sommer jedoch drei Wochen früher. Nach dem chinesischen Kalender befinden wir uns bereits seit dem 15. Mai im Sommer, der bis Ende Juli dauert. Oft haben wir schon im Mai ein paar Sommertage!

Im traditionellen China ist jede Jahreszeit einem Element zugeordnet. Der Sommer steht unter der Herrschaft des Feuers und wird auch die große Yang-Zeit genannt. Am 21. Juni, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht, dem höchsten Yang, beginnt gleichzeitig das Gegenteil, das Yin, zu wachsen: Die Tage werden wieder kürzer. Die Sonnenwende wird in vielen Ländern ausgiebig gefeiert.

Was im Frühjahr zu wachsen und zu sprießen begann, zeigt sich im Sommer in seiner ganzen Pracht, Fülle und Ausgelassenheit. Der Sommer ist die Zeit der Straßencafés, Biergärten, Gartenfeste und Freibäder. Wir fühlen uns leicht und beschwingt, treffen uns gerne mit Familie, Freunden und Bekannten, sind offen für neue Eindrücke des Lebens. Kurzum: Der Sommer lässt unser Herz höher schlagen. Die chinesische Ernährungslehre bezeichnet das “Herz” als Sitz unserer Gefühle, Emotionen und Leidenschaften.

Tomaten, Bohnen, gelbe Zucchini, Ruccola, Gurke

Herzerfrischende Sommerküche – Zeit des Überflusses

Wie jede Jahreszeit hat auch der Sommer seine Besonderheiten in Bezug auf unsere Ernährung. In dieser Jahreszeit geht es darum, den Körper über die Nahrung ausreichend zu kühlen, denn er produziert so viel Wärme, dass er sie nach außen abgeben muss, um nicht krank zu werden. Wir schwitzen also mehr als in den anderen Jahreszeiten.

Auf der anderen Seite ist es aber sehr wichtig den Körper durch die Ernährung nicht auszukühlen. Deshalb sind im Sommer z.B. eisgekühlte Getränke nicht empfehlenswert. Hier kannst du dir die warmen Länder der Erde zum Vorbild nehmen. Dort trinkt man heißen Tee, z.B. schwarzen Tee mit einem Blatt frischer Pfefferminze darin. Hier bringt die Pfefferminze dem Körper die nötige Abkühlung ohne die Nebenwirkungen von eisgekühlten Getränken.

Die Leichtigkeit einer erfrischenden, saftigen und hitzeausgleichenden Küche lässt deinen Körper auftanken. Leichte, bittere, erfrischende, saure und leicht scharfe Speisen unterstützen dich in den Sommermonaten: Erfrischende Antipasti-Salate, kühlende Sommersuppen und leichte Lopino-, Tofu- oder Fischgerichte.

Im Sommer solltest du den Leitsatz: “Nie kalt anfangen und nie kalt enden!” beherzigen.

Versuche es und spüre den Unterschied. Alle mediterranen Küchentraditionen – italienisch, spanisch, griechisch, türkisch – bieten dazu reichhaltige und interessante Rezepte. Zum Beispiel gekochte Gemüsesalate (Antipasti), die in dieser Jahreszeit ideal sind. Verwenden Sie reichlich frische Kräuter, die jetzt angeboten werden. Der Sommer ist die Zeit des Überflusses an köstlichem Obst und leckerem Gemüse. Genieße diese Zeit der Vielfalt.

 

Kreative Frisch auf den Teller

Eigentlich wäre damit schon fast alles über die Ernährung im Sommer gesagt, wenn es nicht gerade im Frühsommer und dann nur für kurze Zeit Gemüsesorten wie dicke grüne Bohnen (Saubohnen), Erbsen und Mangold gäbe. Nutze diese Sortenvielfalt, um auch mal neue Rezepte auszuprobieren, denn die Natur bietet uns jetzt so viel. Und frisches Gemüse ist besonders nährstoffreich.

Dicken Bohnen oder Saubohnen zum Beispiel bekommst du vor allem im Juni und Juli frisch auf dem Wochenmarkt. Wundere dich nicht, wenn du eine große Tüte Bohnen kaufst und am Ende, nachdem du die Bohnenkerne aus den wattigen Hülsen geholt hast, eine viel kleinere Menge im Topf hast.

Koche die Bohnen ca. 20 – 30 Minuten in Wasser, gieße sie danach ab und schwenke sie in warmem Olivenöl. Dann salzen, pfeffern und mit Zitronensaft beträufeln. Dazu kannst du Couscous oder Polenta reichen. Probiere es mal aus oder mein Rezept mit dicke Bohnen-Antipasti mit Artischocken und Radieschen.

Die süßesten Erdbeeren des Sommers sind jetzt schon günstig zu haben. Erdbeeren schmecken sehr gut mit Kokosjoghurt oder auch mit dem festen Teil der Kokosmilch (kannst du wie Sahne aufschlagen). Noch etwas Zitronensaft über die Erdbeeren träufeln, auch etwas Vanillezucker schadet nicht – Genuss pur!

 

Salate dürfen jetzt bunt sein

Eisberg, Rucola, Gurke, Rettich und Radicchio – alles aus heimischem Anbau – nach Herzenslust mischen. Auch fein geschnittener Fenchel schmeckt im Salat. Oder Kichererbsen mit Tomaten, Gurken und viel glatter Petersilie ergeben einen herrlich einfachen Salat für heiße Tage.

Wenn du in der Frankfurter Gegend wohnst, kennst du die „Grüne Sauce“, für die schon Goethe schwärmte und sich später sogar nach Weimar schicken ließ. Sieben Kräuter gehören in die Frankfurter Grüne Sauce: Petersilie, Kerbel, Borretsch, Pimpinelle, Kresse, Schnittlauch, Sauerampfer. Ein großartiges Gericht an heißen Tagen!

Im Sommer haben Gurken, Tomaten, Radieschen, Radieschen und Zucchini, Sellerie und Paprika Saison, denn sie versorgen den Körper mit ausreichend Flüssigkeit und kühlen zudem von innen. Auch gekocht oder gedünstet behält das Gemüse diese Wirkung, man muss also nicht gleich zum Rohköstler werden.

Erdbeeren, Johannisbeeren, HImbeeren, Heidelbeeren, Kirschen, Schale

Im Sommer werden Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren, Aprikosen, Pfirsiche, Mirabellen, Pflaumen, Äpfel und Birnen angeboten.

Du siehst, die Natur versorgt uns im Sommer bestens. Genieße, was unsere heimischen Felder, Bäume und Sträucher zu bieten haben.

 

Hier noch einige Tipps für die einzelnen Mahlzeiten

Frühstückstipp

Probiere es aus, ein warmes Frühstück mit Sommerobst schmeckt himmlisch erfrischend, macht satt und gibt Energie für den Tag, ohne den Körper zu belasten! Mein Lieblingsfrühstück im Sommer ist Amaranth mit Power Beeren. Sehr gut schmecken zum Beispiel auch Pfirsiche oder Aprikosen, die man in wenig Butter oder Kokosöl andünstet und mit gekochten Haferflocken oder Hirse mischt. Oder probiere einmal Polenta (gut vorzubereiten) mit Erdbeeren oder auch Heidelbeeren und wenig  Kokos-Jogurt. Viel Spaß beim Experimentieren!

 

Mittag-/Abendessen: Bei großer Hitze kühlende Suppen

Wenn es draußen richtig heiß ist, können wir uns oft nicht vorstellen, jetzt noch etwas Warmes zu essen. Also greifen wir zu Salat als Hauptgericht, Eis und kalten Getränken. Diese kühlen den Körper wirklich SEHR ab, leider auch deine Verdauung, also deinen Bauch, der es gerne konstant warm hat. Die Folge sind Durchfall oder Erkältungen und andere Krankheiten im Herbst – dein Körper merkt sich nämlich alles!

Beispiel: Gurken– oder Tomatensuppe. Das Gemüse nur kurz dünsten, nach Geschmack würzen und lauwarm oder kalt verzehren. Durch das Kochen wird das Gemüse erwärmt und die Verdauung geschont.

Weniger geeignet ist das beliebte Grillen. Gegrilltes Fleisch hat eine sehr erhitzende Wirkung auf deinen Körper. Probiere doch einmal, Zucchini, Paprika, Pilze oder Kartoffeln mit zu grillen. Gegrilltes Fleisch wird oft mit Tzatziki oder Tomatensalat kombiniert, wodurch zwei Extreme zusammenkommen – das erhitzende Fleisch und die sehr kühlenden Zutaten. Das ist für den Körper sehr anstrengend, weil er viel Energie aufwenden muss, um sich abzukühlen und sofort wieder aufzuwärmen.

Deshalb eignen sich “gekochte” Salate hervorragend zum Grillen, wie zum Beispiel:

Zucchini-Haselnuss-Salat nach Ottolenghi

Quinoasalat mit Heidelbeeren und Mandeln

Quinoasalat mit buntem Gemüse und Bärlauch

Blumenkohlsalat mit Kokos-Joghurt-Curry-Dressing

 

Sonnigen Gruß und bunten Genuss!

Hier noch einmal ein kurzer Überblick

Kühlende Lebensmittel: Wähle Lebensmittel, die von Natur aus kühlend wirken und den Körper bei heißen Temperaturen abkühlen. Dazu gehören neben saisonalem Obst, Gurken, , grüne Bohnen, Spinat, Spargel, Brokkoli und grüner Tee. Diese Lebensmittel helfen, Hitze im Körper zu reduzieren. Übrigens ist Wassermelonen das kälteste Lebensmittel, das es gibt.

Bittere Lebensmittel: Bittere Lebensmittel unterstützen das Feuer-Element des Sommers und unterstützen den Körper beim Ausleiten von Hitze. Beispiele hierfür sind Rucola, Chicorée, Löwenzahnblätter, Radicchio und bittere Melonen. Diese Lebensmittel können in Salaten oder gekochten Gerichten verwendet werden.

Leicht verdauliche Speisen: Da der Sommer die Verdauung beeinträchtigen kann, ist es ratsam, leicht verdauliche Speisen zu sich zu nehmen. Dazu gehören gedünstetes Gemüse, gedünsteter Fisch, gedünstete Suppen und Reisgerichte. Schwere und fettige Mahlzeiten sollten vermieden werden, da sie die Wärme im Körper erhöhen.

Mäßiger Einsatz von Gewürzen: Verwende scharfe Gewürze wie Chili oder Knoblauch nur sparsam, da sie das innere Feuer im Körper anregen und zu Hitze führen können. Wähle stattdessen milde Gewürze wie frische Kräuter wie Minze, Koriander, Basilikum oder Zitronengras, um den Geschmack der Speisen zu verbessern.

Wie feierst du diesen Sommer? Schreibe gerne in den Kommentaren was deine Sommer-Rezepte sind und ob du Sommer-Rituale hast!

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Serie: Essen im Rhythmus der Jahreszeiten – Frühling

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